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Babyschlaf – Eigenes Zimmer oder bei Mama und Papa?

Babyschlaf – Eigenes Zimmer oder bei Mama und Papa?

Vor der Geburt des ersten eigenen Kindes sind sich viele Eltern sicher: Das Baby schläft in seinem eigenen Zimmer. Schließlich möchten Mama und Papa ihre Zweisamkeit nicht aufgeben und trotz der neuen Elternrolle ein Liebespaar bleiben. Nur wenige Tage nach dem ersten Schrei ändert sich dieses Denken meist. Dann nämlich wird deutlich, dass es nur selten die Eltern sind, die über die Schlafsituation bestimmen. Dennoch ist eine erholsame und familienfreundliche Nachtruhe kein unerreichbarer Luxus.

Schlafen im Babyzimmer ist nicht immer leicht

Muede Mutter im Babyzimmer | © panthermedia.net / lenetstan
Muede Mutter im Babyzimmer | © panthermedia.net / lenetstan

So einfach es klingt, das Baby in sein Bettchen zu legen, sanft die Tür des Babyzimmers zu schließen und sich der Beziehung oder dem abendlichen Fernsehprogramm zu widmen, so kompliziert ist die Umsetzung dieses frommen Wunsches in der Realität. Viele Babys beginnen schon zu weinen, wenn sie mit der Matratze des kleinen Bettchens in Berührung kommen und beruhigen sich erst, wenn Mama oder Papa es sanft in ihre Arme schließen.

Während umstrittene Schlaflernprogramme oftmals propagieren, jedes Baby könne alleine schlafen und es handle sich bloß um einen Machtkampf, sind sich Psychologen und Hebammen inzwischen einig: Babys kämpfen nicht um die Vorherrschaft in der Familie, wenn sie nicht alleine bleiben möchten. Vielmehr haben sie instinktiv Angst und brauchen die direkte Nähe einer Bezugsperson. Tagsüber sind sich Eltern dieses Bedürfnisses sehr bewusst und steigen vom Kinderwagen auf das Tragetuch um. Dass die Nacht sich für Babys in der ersten Zeit jedoch kaum vom Tag unterscheidet, gerät oft in Vergessenheit.

Schlafen im eigenen Babyzimmer ist daher oft ein kompliziertes Unterfangen. Vor allem, da Babys über ein besonderes Schlafbedürfnis verfügen, werden sie auch in den Nachtstunden häufiger wach.

„Für gewöhnlich verteilt sich das Schlafbedürfnis von Babys, das zwischen 16 und 18 Stunden pro Tag beträgt, auf ungefähr sechs Schlafphasen.“

Quelle: http://www.wissen.de/babyschlaf-im-ersten-lebensjahr

Eltern, die während der Nacht mehrmals aufstehen und in das Babyzimmer gehen müssen, bereuen die Entscheidung für das Schlafen im eigenen Zimmer meist schnell. Denn hat sich das Baby erst einmal beruhigt und schläft es wieder, liegen Mutter oder Vater oft noch lange wach und kommen nur schwer zur Ruhe. So kann das „Auslagern“ des Kindes in ein eigenes Zimmer den Schlafmangel der ersten Zeit verschlimmern.

Selbstverständlich gibt es Ausnahmen. Babys, die in der Nähe ihrer Eltern nicht zur Ruhe kommen und in der stillen Umgebung des Babyzimmers wortwörtlich „schlafen wie ein Baby“. Ist dies der Fall, sollten Eltern diesen Umstand annehmen und sich keine Sorgen machen. Dann genügt ein Babyphone, um die Wachphasen des Kindes nicht zu versäumen und getrennte Zimmer sind für alle Beteiligten die beste Lösung. Viele Eltern haben jedoch Sorge, dass das eigene Babyphone nicht richtig funktioniert und schlafen schlecht. Es empfiehlt sich, vorab einige Testberichte zu Babyphones zu lesen, um die Zuverlässigkeit der Geräte besser einschätzen zu können.

Das Familienbett – Die Sicherheit bedenken

Mutter und Baby im Familienbett | © panthermedia.net / konstantynov
Mutter und Baby im Familienbett | © panthermedia.net / konstantynov

Angenommen, das eigene Baby schläft nicht in seinem Zimmer, braucht es eine geeignete Schlafumgebung, mit der sich die gesamte Familie wohl fühlt. Das Familienbett zählt zu den wohl traditionellsten Varianten, hält jedoch erst in den vergangenen Jahren wieder Einzug in das Leben moderner Familien.

Beim Familienbett handelt es sich um eine Lösung, bei der alle Familienmitglieder in ein und demselben Bett schlafen. Wer dieses Konzept umsetzen möchte, benötigt daher in jedem Fall eine ausreichend große Schlafstätte. Oft jedoch heißt es, das Familienbett sei ein besonderer Risikofaktor für den Plötzlichen Kindstod. Achten Eltern allerdings auf die Sicherheit ihres Babys und gestalten sie das Familienbett mit Sinn und Verstand, lässt sich auch diese Angst schnell beseitigen.

Zu einem sicheren Familienbett gehören Faktoren wie:

  • die Wärme der Schlafumgebung,
  • andere Familienmitglieder,
  • die Aufteilung des Bettes
  • und die Absicherung der Bettränder.

Was die Wärme betrifft, so sollten im Schlafzimmer zwischen 16 und 18 Grad herrschen. Das Baby wird am besten in einem Schlafsack oder bei warmen Außentemperaturen nur mit Body in das Bett gelegt. Zudecken sollten sich nur die Eltern, denn so wird vermieden, dass das Kleine während der Nacht unter die Decke rutscht. Die optimale Aufteilung des Familienbetts sollte so geplant werden, dass das Baby nicht zwischen seinen Eltern liegt. Am besten ist es, wenn das Bett an eine Wand gestellt wird und das Baby zwischen der Wand und seiner Mutter liegt. Mütter nämlich sind meist sehr viel empfindsamer für die nächtliche Sicherheit ihres Babys und legen sich nicht versehentlich darauf.

Schlafen ältere Geschwister mit im Familienbett, so sollten diese im besten Fall auf der anderen Seite des Bettes liegen, denn sie sind während der Nachtstunden häufig in Bewegung, was wiederum eine Gefahr für das Baby darstellen kann. Haustiere gehören selbstverständlich nicht in das Familienbett. Sie dürfen jedoch gerne in einem kuscheligen Körbchen am Fußende übernachten.

Die Seitenränder des Familienbetts sollten so abgesichert werden, dass das Baby nicht herausfallen kann. Spezielle Gitter sind eine Möglichkeit, falls das Bett nicht an eine Wand geschoben werden kann. Sobald das Baby etwas mobiler geworden ist, lohnt sich auch die Absicherung des Fußendes, um eventuelle Unfälle zu verhindern.

Beistellbettchen als Alternative

Ist das eigene Bett zu klein, um der gesamten Familie Platz zu bieten, kann auch ein Beistellbett als Erweiterung genutzt werden. Ein solches Bettchen ist so konzipiert, dass seine Liegefläche mit der des Elternbettes verbunden werden kann und verfügt an den äußeren Rändern über ein sicheres Gitter. So kann die Mutter während der Nacht das Baby beruhigen und sogar stillen, ohne dafür aufstehen zu müssen. Gerade bei Babys, die in der Nacht recht häufig erwachen, kann das für die ein oder andere Minute mehr an Schlaf sorgen.

Wer kein spezielles Beistellbett kaufen möchte, kann auch gewöhnliche Gitterbettchen so umbauen, dass sie als Erweiterung genutzt werden können. Wie das funktioniert, zeigt das Video.

Letztlich ist die optimale Umgebung für den Babyschlaf so individuell wie Kinder selbst. Eltern sollten sich weder von Ratgebern noch von den ermahnenden Worten der Großeltern, Tanten oder Onkels beunruhigen lassen. Meist nämlich wissen sie am besten, wann sich das eigene Kind am wohlsten fühlt. Bietet diese Lösung ausreichend Sicherheit und geht es der ganzen Familie damit gut, so sind Änderungen überflüssig.

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