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Gefahrenquellen für Kinder in der Wohnung

Gefahrenquellen für Kinder in der Wohnung

Die meisten Unfälle passieren im Haushalt, doch das trifft aber nicht nur auf Erwachsene zu. Kinder verunglücken ebenfalls sehr oft in den eigenen vier Wänden; Kinderunfälle sind sogar die häufigste Todesursache in der Bundesrepublik. Verantwortungsvolle Eltern sind also gut beraten, in der eigenen Wohnung die Gefahrenquellen für ihren Nachwuchs auf ein Möglichstes zu reduzieren. Wir haben uns die typischen Gefahrenquellen für Kinder in der Wohnung angesehen und die beiden Ratgeber von casando.de und kindergesundheit-info.de als Quelle genutzt.
Gefahrenquellen für Kinder

Tatort Kinderzimmer

Statistisch gesehen ereignen sich die häufigsten Unfälle im Kinderzimmer; hier sollte daher die Prävention der Eltern beginnen. Steckdosen müssen mit Kindersicherungen versehen werden und jeder gut sortierte Baumarkt bietet entsprechende Schutzeinrichtungen an. Rutschfeste Socken – ABS-Socken – können zudem Stürze auf glatten Böden im ganzen Haus verhindern. Stürze vom Bett lassen sich übrigens zwar nicht immer verhindern, lassen sich durch Aufklärung der Eltern aber gut reduzieren. Spielzeug nur kaufen, wenn es ein CE-Prüfzeichen hat und altersgerecht ist.

Gefahrenquellen in der Küche

Eine Tischdecke wird schnell zum Unfallort. Kinder halten sich an Tischen fest und reißen alles herunter, was auf der Decke liegt. Am besten wird auf eine Tischdecke verzichtet; heiße Speisen und Getränke sollten niemals ohne Aufsicht auf einem Tisch stehen. Gleiches gilt auch für den Backofen und dem Herd, insbesondere wenn heiße Töpfe und Pfannen in Gebrauch sind.

Mit dem Kind auf dem Schoß sollte auf das Trinken heißer Speisen verzichtet werden. Eine kleine Unaufmerksamkeit kann zu Verbrennungen führen. Bei Kleinkindern kann schon ein Becher Kaffee bis zu 30 Prozent der Haut verbrennen. Scharfe Gegenstände und Küchengeräte aus der Reichweite des Nachwuchses entfernen, idealerweise lassen sich Schubladen und Schränke in der Küche abschließen oder mit einer Kindersicherung verriegeln. Das gilt auch für Zutaten und Speisen. Nahrungsmittel oder Gewürze können bei Verschlucken zum Ersticken oder zur Vergiftung führen.

Kindersicheres Bad

Im Badezimmer befinden sich neben Kosmetika häufig auch Reinigungsmittel, z. B. Waschpulver, WC-Ente, Glasreiniger etc. Das Verschlucken dieser chemischen Produkte kann zu Vergiftungen führen. Hier gilt ebenfalls: Wegsperren, den Schrank abschließen oder die Produkte für den Nachwuchs unerreichbar platzieren. Scharfe Gegenstände wie Rasierer können ebenso Verletzungen hervorrufen. Gerade in den ersten Lebensjahren müssen Kleinkinder nicht allein ins Badezimmer, es kann daher immer verschlossen sein. Ist der Nachwuchs in der Lage, die Toilette allein zu verwenden, ist Aufklärung über die Gefahren im Bad angebracht.

Statistik: Anzahl der Todesfälle durch tödliche Verletzungen unter Kindern und Jugendlichen (1 bis 19 Jahre) in Deutschland in den Jahren 2008 bis 2012 | Statista
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Tipps für die ganze Wohnung

In allen Räumen der eigenen vier Wände sind Elektrogeräte im Einsatz. Kinder können an den Kabeln ziehen und diese Geräte herunterziehen. Ratsam ist es daher, Kabel nicht lose herumhängen zu lassen. Mit Kabelbindern oder Kabelkanälen kann dem Kabelsalat und einer Gefahrenquelle vorgebeugt werden. Nicht in Benutzung befindliche Elektrogeräte können aus der Steckdose gezogen werden.

Stürze aus Fenstern sind nicht nur in Etagenwohnungen eine häufige Todesursache. Dieser Gefahrenquelle kann mit kindersicheren Fenstergriffen vorgebeugt werden. Entsprechende Griffe sind verriegelbar und vom Nachwuchs nicht ohne Schlüssel zu betätigen.

Was nicht offen liegen bleiben darf:

„Schere, Messer, Gabel, Licht …“ sind laut eines Volksliedes nicht für Kinder geeignet, doch auch andere Gegenstände können zu Gefahrenquellen werden.

• Von Plastiktüten geht eine hohe Erstickungsgefahr aus, sie sollten niemals offen liegen gelassen werden.
• Gleiches gilt für Kabel, Stricke und Kordeln, die zu Strangulation führen. Kleidungsstücke und Spielzeug sollten darauf kontrolliert werden.
• Feuerzeuge und Kerzen sind eine Gefahrenquelle, ebenso Streichhölzer.
• Verschluckbare Kleinteile aller Art werden von Kindern in den Mund genommen. Nicht alles kann der Körper problemlos wieder ausscheiden. Besonders Batterien, Magnete, Medikamente und scharfkantige Gegenstände sind gefährlich.

Sicherheitsartikel für die Wohnung

Zur Bannung von Gefahren können neben bereits genannten Sicherheitsprodukten wie Steckendosensicherungen und Fenstergriffen weitere Hilfsmittel eingesetzt werden.

• Rauchmelder sind in vielen Bundesländern bereits Pflicht, doch auch freiwillig können diese Lebensretter in Kinderzimmer und anderen Zimmern eingesetzt werden. In jedem Baumarkt sind Rauchmelder für kleines Geld erhältlich.
• Kellertreppen oder Etagentreppen können mit Treppenschutzgitter keine Gefahrenquelle für Kinder werden. Individuell einstellbar können die Schutzgitter den Gegebenheiten in der eigenen Wohnung angepasst werden. Ähnliche Gitter gibt es auch für den Herd- und Backofen.
• Prävention ist die beste Methode. Eine gute Aufklärung des Nachwuchses im Umgang mit Gefahrenquellen kann viele Unfälle im eigenen Haushalt verhindern.

Bildquellen
Artikelbild: © panthermedia.net Gunnar Pippel

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