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Trauerbegleitung bei Kindern – Wie wir unseren Kindern beim Trauern helfen können

Kind trauert | © panthermedia.net /Harald Jeske

Trauerbegleitung bei Kindern – Wie wir unseren Kindern beim Trauern helfen können

Leben und Sterben gehört zusammen. Das eine gibt es nicht ohne das andere. Dazu gehört auch die Trauer um die Seele, die gegangen ist. In der heutigen Zeit gibt es kaum noch einen natürlichen Umgang mit dem Sterben und Trauern bei uns, da es, unausgesprochen, zu einem Tabuthema erklärt wurde. Viele Menschen wissen in einem Trauerfall auch nicht, wie sie sich korrekt verhalten sollen. Kein Wunder, dass es auch den Kindern schwer fällt, Abschied zu nehmen, ohne sich selbst dabei zu verlieren. Doch ist es für sie sehr wichtig, die Unterstützung der Erwachsenen, aber auch anderer Kinder erfahren zu dürfen.

Wie sage ich es meinem Kind?

Mutter hilft Sohn | © panthermedia.net /Stephanie Eichler
Mutter hilft Sohn | © panthermedia.net /Stephanie Eichler

Ist ein enges Familienmitglied gestorben, so ist dies eine traurige Angelegenheit, die vor dem Kind nicht verheimlicht werden darf. Auch empfiehlt es sich nicht, dem Kind zu erzählen, dass sich der Betreffende auf einer Reise befindet, von der man nicht weiß, wann sie endet. Damit kann sich das Kind zwar damit abfindet, dass diese Person nicht anwesend ist. Doch wird es auf seine Art über den Verlust trauern. Denn Kinder trauen in Schüben, die kommen und gehen.

Alles kommt in Schüben

Eltern stehen ihren Kinder helfend und schützend zur Seite, keine Frage. Doch Kinder trauern gewissermaßen schubweise. Und diese Schübe können sehr heftig sein. Ist er vorbei, scheint alles in Ordnung zu sein. Zumindest bis zum nächsten Schub. Deshalb ist es für Eltern besonders wichtig, sich in Geduld und Verständnis zu üben. Denn leider kann der nächste Trauerschub auch von reiner Aggression geprägt sein.

Das ganze Leben kann in Frage gestellt werden, sodass man selber kaum noch Antworten parat hat. Fragen sich die Eltern, warum es zu dieser für sie merkwürdigen Reaktion kommt, stellt sich heraus, dass diese Verhaltensweisen die beste Art sind, mit der das Kind sich vor einer Überbeanspruchung oder Überreaktion in dieser Zeit schützen kann.

 

[su_box title=“Gemeinsam geht es besser“ style=“soft“ box_color=“#c1c1c1″]Natürlich sollten die Eltern Antworten parat haben, was der Tod, was die Beerdigung ist, was mit der Seele geschieht. Wie diese ausfallen, hängt vom praktizierten Glauben ab. Doch gibt es sowohl dem Kind als auch den Eltern Kraft, wenn gemeinsam getrauert, geweint und sich erinnert wird. In dieser Zeit heißt es für die Eltern, dass sie vierundzwanzig Stunden am Tag für ihre Kinder da sein müssen, damit sie diese jederzeit auffangen können, wenn der nächste Trauerschub sich anbahnt.[/su_box]

 

[su_box title=“Ein Abschiedsritual als Abschluss“ style=“soft“ box_color=“#c1c1c1″]Nicht alle Eltern befürworten es, die Kinder zur Beerdigung mitzunehmen. Dies ist sicherlich vom Alter abhängig. Doch sollten die Kinder auf jeden Fall die Möglichkeit erhalten, sich in einem kleinen Ritual von dem Verstorbenen zu verabschieden. Bei dieser Gelegenheit kann auch noch alles gesagt oder geschrieben werden, was dem Kind wichtig erscheint. Das Ritual kann viele Gesichter haben: Das Pflanzen eines Baumes, das Anzünden einer Langzeitkerze, um der Seele den Übergang zu erleichtern. Auch das Zusammenstellen von Erinnerungen in einem Karton und das Vergraben desselben ist eine sehr gute Idee.[/su_box]

Ehrlichkeit ist wichtig

Es ist nicht einfach, einen geliebten Menschen zu verlieren. Gerade wenn Kindern dies das erste Mal widerfährt, orientieren sie sich an den Eltern. Dies dürfen gerne zugeben, wie traurig sie selber sind und dass sie wegen des Verlustes weinen. Doch sollte die Wortwahl kindgerecht sein. Ausdrücke wie „von Gott zu sich geholt“ oder „heimgegangen“ helfen dem Kind nicht weiter. Dennoch ist es wichtig, dass das Kind weiß, dass der Tod eine friedliche Angelegenheit ist.

Fazit zur Trauerbegleitung bei Kindern

Das Kind braucht die ehrliche, verständnisvolle und geduldige Unterstützung der Eltern, um den Verlust eines Nahestehenden zu verarbeiten. Rituale, die das Kind selber bestimmen darf, können diesen Prozess unterstützen. Kommt es zu schweren Verhaltensstörungen, die von den Eltern nicht mehr aufgefangen werden können, ist professionelle Hilfe zu suchen.

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