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Gelbkörperschwäche: Was Du wissen solltest

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Gelbkörperschwäche: Was Du wissen solltest

Das Wichtigste in Kürze

Was sind Anzeichen einer Gelbkörperschwäche?

Anzeichen einer Gelbkörperschwäche sind zum Beispiel unregelmäßige oder verkürzte Zyklen, Schmierblutungen vor der Regelblutung oder das prämenstruelle Syndrom. Weitere Symptome findest Du hier…

Wie kann man mit einer Gelbkörperschwäche schwanger werden?

Mit einer Gelbkörperschwäche schwanger zu werden, kann schwierig sein, aber nicht unmöglich. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Gelbkörperschwäche zu behandeln. Welche Behandlungen das sind, erfährst Du hier…

Wie gefährlich ist eine Gelbkörperschwäche?

Eine Gelbkörperschwäche ist nicht gefährlich für die Gesundheit, aber sie kann die Fruchtbarkeit beeinträchtigen und zu psychischem Stress führen.

Wenn Du Dir ein Baby wünscht, es aber einfach nicht klappt, liegt das vielleicht an der Gelbkörperschwäche. Das ist eine hormonelle Störung, die die Einnistung der befruchteten Eizelle erschwert oder verhindert. In diesem Artikel erfährst Du, was eine Gelbkörperschwäche ist, wie sie entsteht, wie sie sich bemerkbar macht und wie sie behandelt werden kann.

Was ist eine Gelbkörperschwäche und wie entsteht sie?

Eine Gelbkörperschwäche kann verschiedene Ursachen haben.

Bei dem Menstruationszyklus handelt es sich um einen komplexen Vorgang, der von verschiedenen Hormonen gesteuert wird. Das wichtigste Hormon für die Fruchtbarkeit ist das Progesteron, auch Gelbkörperhormon genannt. Es wird vom Gelbkörper produziert, der sich nach dem Eisprung aus dem gesprungenen Eibläschen bildet.

Der Gelbkörper hat zwei wichtige Funktionen:

  • Er hemmt die Bildung eines neuen Follikels und somit eines neuen Eisprungs.
  • Vorbereitung der Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung der befruchteten Eizelle.

Dazu ist er für die Verdickung der Schleimhaut und deren Durchblutung verantwortlich. Außerdem werden vermehrt Nährstoffe und Immunzellen ausgeschüttet, die für das Überleben des Embryos wichtig sind.

Produziert der Gelbkörper zu wenig Progesteron, kann sich die Schleimhaut nicht optimal entwickeln und die Einnistung wird erschwert oder verhindert. Dies wird als Gelbkörperschwäche oder Corpus-luteum-Insuffizienz bezeichnet.

Mögliche Ursachen

Die Ursachen für eine Gelbkörperschwäche sind vielfältig. Sie können sowohl im Eierstock als auch in anderen Organen liegen, die den Hormonhaushalt beeinflussen. Mögliche Ursachen sind:

  • Stress: Stress kann die Ausschüttung von Cortisol erhöhen, das die Bildung von Progesteron hemmt.
  • Übergewicht: Übergewicht führt zu einem Ungleichgewicht zwischen Östrogen und Progesteron, wodurch die Gelbkörperfunktion gestört wird.
  • Störungen der Schilddrüse: Die Schilddrüse produziert Hormone, die den Stoffwechsel und die Fruchtbarkeit beeinflussen. Eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse kann zu einer Gelbkörperschwäche führen.
  • Chronische Entzündungen: Chronische Entzündungen können zu einer vermehrten Produktion von Zytokinen führen, die die Gelbkörperfunktion beeinträchtigen können.
  • Genetische Faktoren: Durch Mutationen in bestimmten Genen haben manche Frauen eine genetische Veranlagung für eine Gelbkörperschwäche.

Gelbkörperschwäche

Wusstest Du, dass die Gelbkörperschwäche nicht nur die Fruchtbarkeit beeinträchtigen, sondern auch die Schlafqualität. Das liegt daran, dass das Progesteron, das vom Gelbkörper produziert wird, eine entspannende Wirkung hat und den Tiefschlaf fördert. Wenn der Progesteronspiegel zu niedrig ist, kann es zu Schlafstörungen, Unruhe und Müdigkeit kommen.

So macht sich eine Gelbkörperschwäche bemerkbar

Eine Gelbkörperschwäche kann verschiedene Symptome hervorrufen, die je nach Schweregrad und individueller Empfindlichkeit variieren.

Wenn der Progesteronspiegel zu niedrig ist, kann der Eisprung verzögert werden oder ganz ausbleiben. Die Folge ist ein unregelmäßiger oder verkürzter Zyklus. Ein normaler Zyklus dauert zwischen 21 und 35 Tagen.

Fällt der Progesteronspiegel zu früh ab, kann sich die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr halten und beginnt sich abzulösen. Dies äußert sich als Schmierblutung vor der eigentlichen Menstruation. Eine Schmierblutung ist eine leichte, meist bräunliche Blutung, die nur wenige Tage anhält.

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist ein Sammelbegriff für verschiedene körperliche und psychische Beschwerden, die vor der Regelblutung auftreten können. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Brustspannen
  • Bauchkrämpfe
  • Kopfschmerzen
  • Stimmungsschwankungen
  • Reizbarkeit
  • Heißhunger

Das PMS wird durch ein Ungleichgewicht von Östrogen und Progesteron verursacht, das bei einer Gelbkörperschwäche verstärkt sein kann.

Außerdem kann eine Gelbkörperschwäche vor allem in den ersten zwölf Schwangerschaftswochen zu einer erhöhten Fehlgeburtenrate führen. Der Grund dafür ist, dass Progesteron für die Aufrechterhaltung der Schwangerschaft wichtig ist. Ist zu wenig davon vorhanden, kann sich der Embryo nicht richtig einnisten oder versorgen und stirbt ab.

Eine Gelbkörperschwäche kann auch die Ursache für einen unerfüllten Kinderwunsch sein, wenn sie die Einnistung der befruchteten Eizelle verhindert oder erschwert. Dies kann sowohl bei der natürlichen als auch bei der künstlichen Befruchtung der Fall sein.

Hinweis: Nicht alle Symptome einer Gelbkörperschwäche müssen gleichzeitig auftreten. Manche Frauen haben nur leichte Beschwerden oder gar keine. Andere haben starke Symptome, die ihre Lebensqualität beeinträchtigen. Wenn Du unter einem oder mehreren dieser Symptome leidest, solltest Du dich an einen Arzt oder eine Ärztin wenden, um eine Abklärung und eine Behandlung zu erhalten.

Erkenne die Symptome einer Gelbkörperschwäche so früh wie möglich.

Die Behandlung einer Gelbkörperschwäche

Die Behandlung einer Gelbkörperschwäche richtet sich nach der Ursache und dem Ziel der Therapie. Wenn Du schwanger werden möchtest, gibt es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Gelbkörperschwäche zu behandeln.

Eine Lebensstiländerung kann die Gelbkörperfunktion verbessern, indem sie die hormonelle Balance und die allgemeine Gesundheit fördert. Dazu gehören Maßnahmen wie:

  • Stressreduktion
  • Gesunde Ernährung
  • Ausreichend Bewegung
  • Verzicht auf Rauchen und Alkohol

Eine Hormontherapie kann die Gelbkörperfunktion ersetzen oder unterstützen, indem Progesteron oder andere Hormone zugeführt werden. Die Hormone können in Form von Tabletten, Zäpfchen, Spritzen oder Pflastern verabreicht werden. Der Beginn der Hormontherapie ist in der Regel in der zweiten Hälfte des Zyklus und wird bis zum Ende der zwölften Schwangerschaftswoche fortgeführt. Die Hormontherapie muss individuell angepasst werden und sollte nur unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.

Die künstliche Befruchtung ist eine Option für Frauen, bei denen eine Schwangerschaft auf natürlichem Wege nicht möglich ist oder die unter anderen Fruchtbarkeitsproblemen leiden. Dabei werden Eizellen entweder im Reagenzglas mit Spermien befruchtet (In-vitro-Fertilisation) oder direkt in den Eileiter eingebracht (intrauterine Insemination). Die befruchteten Eizellen werden anschließend in die Gebärmutter eingesetzt. Die künstliche Befruchtung hat eine höhere Erfolgsrate als eine natürliche Schwangerschaft, ist aber auch mit höheren Kosten und Risiken verbunden.

Eine Gelbkörperschwäche vorbeugen

Eine Gelbkörperschwäche kann nicht immer verhindert werden, aber Du kannst einige Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu verringern oder zumindest zu erkennen.

Die Zyklusbeobachtung ist eine Methode, um Deinen Zyklus besser kennenzulernen und Anzeichen einer Gelbkörperschwäche zu erkennen. Dazu misst Du jeden Morgen deine Basaltemperatur (die niedrigste Körpertemperatur in Ruhe) und beobachtest den Zervixschleim (das Sekret aus dem Gebärmutterhals). Beide Werte verändern sich im Laufe des Zyklus, je nachdem, wie hoch dein Hormonspiegel ist. Wenn Du einen regelmäßigen Zyklus hast, kannst Du so Deinen Eisprung bestimmen und Deine fruchtbaren Tage erkennen. Wenn Du einen unregelmäßigen oder verkürzten Zyklus hast, kann das ein Hinweis auf eine Gelbkörperschwäche sein.

Bei Ovulationstests handelt es sich um Tests, bei denen der Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH) im Urin gemessen wird. LH ist ein Hormon, das den Eisprung auslöst. Mit einem Ovulationstest kannst Du feststellen, ob und wann Du einen Eisprung hast. Das kann Dir helfen, Deine fruchtbaren Tage zu bestimmen und eine Gelbkörperschwäche zu erkennen.

Bluttests sind Tests, bei denen der Progesteronspiegel im Blut gemessen wird. Progesteron ist ein Hormon, das vom Gelbkörper produziert wird. Mit einem Bluttest kannst Du feststellen, ob Dein Progesteronspiegel ausreichend ist oder nicht. Das kann helfen, eine Gelbkörperschwäche zu diagnostizieren und eine geeignete Therapie zu finden.

Tipp: Wenn Du Dich für eine künstliche Befruchtung entscheidest, solltest Du Dich vorher gut informieren und beraten lassen. Es gibt verschiedene Methoden und Kliniken, die unterschiedliche Erfahrungen und Ergebnisse haben.

Ergreife schnell Maßnahmen

Eine Gelbkörperschwäche ist eine hormonelle Störung, die die Einnistung der befruchteten Eizelle erschwert oder verhindert. Sie kann verschiedene Ursachen und Symptome haben und die Fruchtbarkeit beeinträchtigen. Eine Gelbkörperschwäche kann mit einer Lebensstiländerung, einer Hormontherapie oder einer künstlichen Befruchtung behandelt werden. Eine Gelbkörperschwäche kann nicht immer verhindert werden, aber Du kannst einige Maßnahmen ergreifen, um das Risiko zu verringern oder zumindest zu erkennen.

Quellen