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Ökowindeln: Eine umweltfreundliche Alternative?

Ökowindeln: Eine umweltfreundliche Alternative?

Das Wichtigste in Kürze

Welche umweltfreundlichen Windeln sind am besten?

Die besten Öko-Windeln sind diejenigen, die sowohl hohen Komfort und Leistung bieten, als auch die wenigsten Schadstoffe enthalten. Erfahre mehr…

Was versteht man unter Öko-Windeln?

Öko-Windeln sind umweltfreundliche Windeln, die aus biologisch abbaubaren Materialien hergestellt und frei von schädlichen Chemikalien sind

Welche Windeln enthalten am wenigsten Schadstoffe?

Die wenigsten Schadstoffe enthalten Stoffwindeln aus Bio-Baumwolle.

Es ist kein Geheimnis, dass die Erde unter der enormen Menge an Plastikmüll leidet, die wir Menschen täglich produzieren und eine bedeutende Quelle dieses Mülls sind Einwegwindeln, die weltweit von Millionen von Eltern verwendet werden. Aber es gibt eine umweltfreundliche Alternative: Ökowindeln.

In diesem Artikel erfährst Du alles, was Du über diese nachhaltige Lösung wissen musst, um eine fundierte Entscheidung für Dein Baby zu treffen. Wir werden die verschiedenen Aspekte von Ökowindeln diskutieren, wie sie hergestellt werden, welche Materialien sie verwenden, und wie sie sich auf die Umwelt auswirken.

Die Umweltauswirkungen von herkömmlichen Windeln

Um den Wert von Ökowindeln wirklich zu schätzen, ist es wichtig, sich zunächst die Umweltauswirkungen von herkömmlichen Windeln vor Augen zu führen. Jedes Jahr werden Milliarden von Einwegwindeln auf Mülldeponien entsorgt, wo sie hunderte von Jahren benötigen, um sich zersetzen.

Dabei setzen sie gefährliche Treibhausgase wie Methan und Kohlendioxid frei. Zudem verbraucht die Herstellung von herkömmlichen Windeln große Mengen an Ressourcen wie Wasser, Energie und Rohstoffe. Es ist daher dringend notwendig, nachhaltige Alternativen in Betracht zu ziehen.

Schadstoffe

Herkömmliche Windeln können verschiedene Schadstoffe enthalten, dazu gehören Dioxine, die als Nebenprodukte bei der Herstellung von Windeln entstehen und als krebserregend gelten. Zudem sind oft Phthalate in den Kunststoffmaterialien vorhanden, die hormonähnliche Wirkungen haben können. Auch Duftstoffe und synthetische Farbstoffe können in herkömmlichen Windeln enthalten sein, die Hautreizungen oder allergische Reaktionen bei empfindlichen Babys auslösen können. Schließlich werden in herkömmlichen Windeln häufig Natriumpolyacrylat als Superabsorber verwendet, der bei direktem Hautkontakt Reizungen verursachen kann.

Ökowindeln: Eine umweltschonendere Alternative

Ökowindeln sind umweltfreundliche Windeln, die aus nachhaltigen Materialien hergestellt werden und einen geringeren ökologischen Fußabdruck hinterlassen als herkömmliche Windeln. Ökowindeln können aus verschiedenen Materialien bestehen, wie zum Beispiel Biokunststoffen, Bambus oder Hanf.

Keyfactbox

Im Gegensatz zu herkömmlichen Windeln, die chemische Zusätze enthalten können, sind Ökowindeln in der Regel frei von schädlichen Inhaltsstoffen. Dies macht sie nicht nur umweltfreundlicher, sondern auch hautfreundlicher und gesünder für Dein Baby.

Verschiedene Materialien

Biokunststoffe: Einige Ökowindeln verwenden Biokunststoffe wie PLA (Polymilchsäure) oder PHA (Polyhydroxyalkanoate) als Hauptmaterial. Diese Kunststoffe werden aus erneuerbaren Ressourcen wie Maisstärke oder Zuckerrohr hergestellt und sind biologisch abbaubar. Das bedeutet, dass sie sich unter bestimmten Bedingungen schneller zersetzen als herkömmliche Kunststoffe, wodurch die Umweltbelastung reduziert wird.

Bambus: Bambus ist ein weiteres nachhaltiges Material, das in Ökowindeln verwendet wird. Es ist ein schnell nachwachsender Rohstoff, der in nur wenigen Jahren erntereif ist. Bambus ist von Natur aus antibakteriell und hypoallergen, was es zu einer idealen Wahl für empfindliche Babyhaut macht. Windeln aus Bambus sind zudem besonders saugfähig und atmungsaktiv, sodass sie Deinem Baby einen hohen Tragekomfort bieten.

Achtung: Auch bei Ökowindeln ist eine fachgerechte Entsorgung wichtig, damit die Windel die Umwelt auch wirklich nicht zusätzlich belastet. Biokunststoffe brauchen z. B. im Vergleich zu organischen Materialien relativ lange, um biologisch abgebaut zu werden, weshalb eine Kompostierung oft ungünstig ist.

Hanf: Hanf ist ein weiteres umweltfreundliches Material, das in Ökowindeln zum Einsatz kommt. Es ist eine robuste und nachhaltige Pflanze, die weniger Wasser und Pestizide benötigt als Baumwolle. Hanfwindeln sind sehr saugfähig und langlebig, was sie zu einer guten Wahl für umweltbewusste Eltern macht.

Die Vorteile von Ökowindeln

  • Umweltfreundlichkeit: Der offensichtlichste Vorteil von Ökowindeln ist ihre Umweltfreundlichkeit. Durch den Einsatz nachhaltiger Materialien und die Verringerung der Abfallmenge tragen sie dazu bei, den ökologischen Fußabdruck Deines Babys zu reduzieren. Einige Ökowindeln sind sogar kompostierbar, sodass sie sich in Deinem eigenen Garten zersetzen können.
  • Hautfreundlichkeit: Ökowindeln sind in der Regel frei von schädlichen Chemikalien und Duftstoffen, die in herkömmlichen Windeln enthalten sein können. Das macht sie besonders hautfreundlich und ideal für Babys mit empfindlicher Haut oder Allergien. Viele Eltern berichten auch von einer Reduzierung von Windeldermatitis und Hautreizungen, wenn sie auf Ökowindeln umsteigen.
  • Atmungsaktivität und Saugfähigkeit: Die natürlichen Materialien, aus denen Ökowindeln hergestellt werden, sind oft besonders atmungsaktiv und saugfähig. Dies bedeutet, dass sie Feuchtigkeit effektiv von der Haut Deines Babys fernhalten und für ein angenehmes Tragegefühl sorgen.

Tipp: Tausche Dich mit anderen Eltern aus, welche Ökowindeln sie empfehlen können.

Mögliche Nachteile von Ökowindeln

  • Preis: Ein möglicher Nachteil von Ökowindeln ist der Preis. Sie können teurer sein als herkömmliche Windeln, da die nachhaltigen Materialien und die umweltfreundlichen Herstellungsverfahren oft höhere Kosten verursachen. Es ist jedoch wichtig, die langfristigen Vorteile für die Umwelt und die Gesundheit Deines Babys abzuwägen.
  • Verfügbarkeit: Ökowindeln sind möglicherweise nicht so leicht erhältlich wie herkömmliche Windeln. Du musst eventuell in speziellen Geschäften oder online suchen, um sie zu finden. Mit wachsender Nachfrage steigt jedoch auch das Angebot, sodass die Verfügbarkeit in Zukunft zunehmen dürfte.
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Marken und Anbieter von Ökowindeln

Es gibt zahlreiche Marken und Anbieter, die Ökowindeln herstellen und vertreiben. Einige der bekanntesten sind Naty, Bambo Nature, Eco by Naty, Moltex und gDiapers. Jede Marke hat ihre eigenen Vorzüge und Besonderheiten, sodass es sich lohnt, verschiedene Produkte auszuprobieren und herauszufinden, welche am besten zu Deinem Baby passen.

Tipp: Die meisten Drogeriemärkte wie Rossmann, DM oder Müller führen Ökowindeln in ihrem Sortiment, manchmal sogar eine günstige Eigenmarke.

Tipps für den Wechsel zu Ökowindeln

  1. Probiere verschiedene Marken aus: Da jedes Baby unterschiedlich ist, könnte es sein, dass nicht alle Ökowindeln für Dein Kind geeignet sind. Probiere verschiedene Marken und Modelle aus, um die perfekte Passform und den idealen Komfort für Dein Baby zu finden.
  2. Wähle die richtige Größe: Achte darauf, die richtige Größe für Dein Baby zu wählen. Ökowindeln können in Passform und Größe von herkömmlichen Windeln abweichen, weshalb es wichtig ist, die Größenangaben des Herstellers zu beachten.
  3. Kombiniere mit Stoffwindeln: Wenn Du den Umweltbeitrag weiter maximieren möchtest, erwäge, Ökowindeln und Stoffwindeln zu kombinieren. Du kannst beispielsweise tagsüber Stoffwindeln verwenden und für die Nacht oder unterwegs auf Ökowindeln zurückgreifen.

Ökowindeln vs. Stoffwindeln

Neben Ökowindeln gibt es auch Stoffwindeln als nachhaltige Alternative. Stoffwindeln sind wiederverwendbar und können bei richtiger Pflege über einen langen Zeitraum hinweg genutzt werden. Obwohl sie anfangs teurer in der Anschaffung sind, können sie langfristig kostengünstiger sein als Einwegwindeln.

Die Wahl zwischen Ökowindeln und Stoffwindeln hängt von Deinen persönlichen Vorlieben und Lebensumständen ab. Wenn Du Wert auf Komfort und Bequemlichkeit legst, könnten Ökowindeln die bessere Wahl für Dich sein. Wenn Du jedoch bereit bist, zusätzliche Zeit und Mühe in die Pflege von Stoffwindeln zu investieren, kannst Du damit noch mehr zur Abfallreduzierung beitragen und langfristig Geld sparen.

Tipp: Stoffwindeln sind recht teuer in der Anschaffung, im Vergleich zu den Gesamtausgaben bei Einwegwindeln kommen sie jedoch günstiger weg. Viele Familien geben Stoffwindeln auch weiter, Du kannst also auch welche aus zweiter Hand bekommen.

Stoffwindeln: So funktioniert es:

  1. Vorbereitung: Vor der ersten Verwendung sollten Stoffwindeln gewaschen werden, um Rückstände von der Herstellung zu entfernen und die Saugfähigkeit zu erhöhen. Je nach Material kann es notwendig sein, sie mehrmals zu waschen, bevor sie ihre maximale Saugfähigkeit erreichen.
  2. Zusammenlegen: Abhängig von der Art der Stoffwindel, die Du verwendest (z. B. Prefolds, All-in-One, Taschenwindeln), musst Du sie möglicherweise zusammenlegen oder zusammensetzen, bevor Du sie an Deinem Baby anlegst. Achte darauf, die Anweisungen des Herstellers zu befolgen, um sicherzustellen, dass die Windel korrekt sitzt und ausreichend Schutz bietet.
  3. Anlegen der Windel: Lege Dein Baby auf eine saubere, ebene Fläche und positioniere die Stoffwindel unter seinem Po. Die Vorderseite der Windel sollte auf Höhe des Bauchnabels sitzen. Führe dann die seitlichen Flügel der Windel nach vorne und befestige sie mit den Verschlüssen (Klettverschluss, Druckknöpfe oder Snappis) so, dass die Windel eng, aber bequem anliegt. Stelle sicher, dass keine Stoffteile nach außen ragen, um Auslaufen zu vermeiden.
  4. Überhose: Bei einigen Stoffwindelsystemen, wie z. B. Prefolds oder Konturwindeln, benötigst Du eine wasserdichte Überhose, die über die Stoffwindel gelegt wird, um ein Auslaufen zu verhindern. Diese Überhosen sind in verschiedenen Materialien wie PUL (Polyurethanlaminat) oder Wolle erhältlich und können wiederverwendet werden, bevor sie gewaschen werden müssen.
  5. Windelwechsel: Sobald die Stoffwindel nass oder verschmutzt ist, solltest Du sie wechseln. Entferne die Windel vorsichtig, ohne den Inhalt zu verschütten, und lege sie zur Seite. Reinige die Haut Deines Babys gründlich mit Feuchttüchern oder Wasser und einer milden Seife. Lege dann eine frische Stoffwindel an.
  6. Reinigung: Nach dem Wechseln der Windel solltest Du sie entsprechend den Anweisungen des Herstellers reinigen. Bei verschmutzten Windeln entferne zunächst so viel Stuhl wie möglich in die Toilette. Anschließend bewahre die benutzten Windeln in einem wasserdichten Windelsack oder Windeleimer auf, bis sie gewaschen werden. In der Regel werden Stoffwindeln alle zwei bis drei Tage gewaschen. Achte darauf, die richtige Menge an Waschmittel zu verwenden und die Windeln gründlich zu spülen, um Rückstände zu entfernen.
  7. Trocknen: Nach dem Waschen sollten Stoffwindeln an der Luft oder im Trockner getrocknet werden, abhängig von den Empfehlungen des Herstellers und den Materialien der Windel. Achte darauf, dass sie vollständig trocken sind, bevor Du sie wieder verwendest, um Schimmelbildung und unangenehme Gerüche zu vermeiden.
  8. Lagerung: Bewahre Deine sauberen Stoffwindeln an einem trockenen, gut belüfteten Ort auf, um sie für den nächsten Gebrauch griffbereit zu haben.

Zum Schluss nochmal zusammengefasst

Ökowindeln bieten eine umweltfreundliche und hautschonende Alternative zu herkömmlichen Einwegwindeln. Sie bestehen aus nachhaltigen Materialien und reduzieren den ökologischen Fußabdruck, den Windeln auf unserem Planeten hinterlassen. Zwar gibt es auch einige Nachteile wie den höheren Preis und die eingeschränkte Verfügbarkeit, doch die Vorteile für die Umwelt und die Gesundheit Deines Babys überwiegen. Indem Du auf Ökowindeln umsteigst oder sie mit Stoffwindeln kombinierst, kannst Du dazu beitragen, Plastikmüll zu reduzieren und einen verantwortungsbewussten Beitrag für eine nachhaltigere Zukunft zu leisten.

Quellen

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