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Die orale Phase beim Baby: Das besagt Freuds Theorie

Die orale Phase beim Baby: Das besagt Freuds Theorie

Das Wichtigste in Kürze

Wann ist mein Baby in der oralen Phase?

Von seiner Geburt bis etwa zu dritten Lebensjahr. Wie sich diese Phase äußerst, liest Du hier.

Welche Phase folgt auf die orale Phase beim Baby?

Auf die orale Phase folgt, so Freud, die sogenannte anale Phase. Mehr darüber erfährst Du hier.

Wie kann ich das ständige In-den-Mund-Nehmen reduzieren?

Es ist schwierig und nicht ratsam, das ganz zu unterbinden. Schaffe stattdessen eine sichere Umgebung, sodass Dein Kind seine Welt erkunden kann.

In der oralen Phase des Babys dreht sich Freud zufolge alles um den Mund. Dein Kind erforscht die Welt damit, indem es alles hinein nimmt, was es erreichen kann. Von den winzigen Fingern und Zehen bis hin zu Spielzeugen und allem, was es greifen kann, wird der Mund zum Erkundungsinstrument schlechthin. Wir erklären Dir die Merkmale und Bedeutung dieser Phase für die Entwicklung Deines Babys.

Freud Lehre der psychosexuellen Phasen

Das Zahnen verstärkt den Fokus auf den Mund.

Die Lehre von Sigmund Freud über die psychosexuellen Phasen besagt, dass die menschliche Entwicklung in verschiedenen Stufen verläuft, die durch die Stimulation bestimmter Körperbereiche und den Umgang mit Trieben und Bedürfnissen gekennzeichnet sind.

Diese Phasen beeinflussen laut Freud die spätere Persönlichkeitsentwicklung und das psychische Wohlbefinden eines Individuums.

Freuds Theorie betont die Bedeutung der frühkindlichen Entwicklung und der psychosexuellen Phasen für die spätere Persönlichkeitsentwicklung.

Störungen oder Konflikte in einer Phase können Freud zufolge zu psychischen Problemen führen und das Verhalten und die Beziehungen eines Individuums beeinflussen.

Bitte beachte, dass diese Theorie kontrovers diskutiert wird und die Psychologie sich deutlich weiterentwickelt hat.

Zusätzliche Information: Freuds Arbeit hat die Grundlage für weitere Forschungen in der Psychoanalyse gelegt.

Der Mund im Mittelpunkt

Keyfactbox

Diese Handlungen dienen nicht nur der oralen Stimulation, sondern auch der Erforschung der Objekte und der Welt um sich herum.

Die orale Phase ist eine der fünf Phasen der psychosexuellen Entwicklung nach Sigmund Freud. Sie ist die erste Phase und dauert in etwa vom Geburt bis zum Alter von 18 Monaten. In dieser Phase steht die Mundregion im Fokus des kindlichen Interesses und der Erforschung.

Während der oralen Phase entwickelt das Baby einen besonderen Nutzen durch die Stimulation des Mundes. In den ersten Lebensmonaten spielt das Saugen an der Mutterbrust oder an der Flasche eine zentrale Rolle.

Es ist eine wichtige Quelle der Befriedigung und des Genusses für das Baby. Durch das Saugen erfährt es eine angenehme Stimulation und findet Trost und Sicherheit.

Zusätzliche Information: Die positive Empfindung, die das Baby in der oralen Phase erfährt, dient nicht nur der Bedürfnisbefriedigung, sondern hat auch eine psychologische Bedeutung. Sie trägt zur Entwicklung des Vertrauens und des Urvertrauens bei, da das Baby lernt, dass seine Bedürfnisse erfüllt werden und es sich auf seine Umgebung verlassen kann.

Darüber hinaus entdeckt das Baby seine Fähigkeit, mit dem Mund die Umgebung zu erkunden. Es steckt seine Hände, Finger, Spielzeug und alles, was es erreichen kann, in den Mund.

Die orale Phase hat auch eine psychologische Bedeutung. Sie wird als Grundstein für die Entwicklung des Vertrauens und des Urvertrauens betrachtet.

Das Baby lernt, dass seine Bedürfnisse nach Nahrung und Zuwendung erfüllt werden und entwickelt dadurch ein Gefühl von Sicherheit und Vertrauen in seine Umgebung.

Eine Fixierung oder Störung in der oralen Phase kann laut Freuds Theorie zu bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen führen.

Zum Beispiel können Menschen, die in dieser Phase unterversorgt oder überfürsorglich behandelt wurden, später im Leben Schwierigkeiten haben, Beziehungen aufzubauen oder ein Gleichgewicht zwischen Geben und Nehmen zu finden.

Die orale Phase ist ein wichtiger Entwicklungsschritt, in dem das Baby wichtige Fähigkeiten und Erfahrungen im Zusammenhang mit der Nahrungsaufnahme, der Lustgewinnung und der Erforschung seiner Umwelt entwickelt.

Sie legt den Grundstein für weitere Entwicklungsphasen und bildet eine wichtige Grundlage für die spätere psychosoziale Entwicklung des Individuums.

Häufig landet die Hand im Mund, wenn kein Spielzeug zum kauen oder beißen da ist.

Merkmale der oralen Phase

Die orale Phase ist gekennzeichnet durch verschiedene Verhaltensweisen und Merkmale, die sich bei Babys zeigen. Hier sind einige typische Anzeichen und Verhaltensweisen, die in der oralen Phase auftreten können:

  • Mundorientiertes Verhalten: Babys in der oralen Phase zeigen ein starkes Interesse an ihrem Mund. Sie stecken ihre Finger, Hände, Spielzeug und alles, was sie greifen können, in den Mund.
  • Mundexploration: Dein Baby wird den Mund als Werkzeug zur Erkundung der Umgebung nutzen. Es wird versuchen, Gegenstände zu erfassen und in den Mund zu nehmen, um sie zu untersuchen und ihre Konsistenz oder ihren Geschmack zu erfahren.
  • Sabbern: Während der oralen Phase kann vermehrtes Sabbern auftreten. Dies liegt daran, dass Babys ihre Speicheldrüsen aktivieren, um den Mundbereich feucht zu halten. Das Sabbern kann auch ein Zeichen dafür sein, dass das Baby Zahnen oder den Speichelfluss beim Saugen reguliert.
  • Mundfixierung: Babys in der oralen Phase haben oft ein starkes Bedürfnis, etwas im Mund zu haben. Sie können sich unwohl fühlen, wenn sie keinen Gegenstand zum Lutschen oder Saugen haben.

Ständiges In-den-Mund-Nehmen stoppen?

Das ständige In-den-Mund-Nehmen von Gegenständen ist eine normale Phase in der Entwicklung von Kindern, insbesondere während der oralen Phase.

Hier sind einige Tipps, wie Du dieses Verhalten in sichere und sinnvolle Bahnen lenken kannst:

  • Sicheres Umfeld schaffen: Stelle sicher, dass der Bereich, in dem sich das Kind aufhält, frei von gefährlichen Gegenständen ist. Entferne kleine Spielzeugteile, scharfe Gegenstände oder andere Dinge, die verschluckt werden könnten. Sorge für eine kindersichere Umgebung.
  • Alternative Spielzeuge anbieten: Biete Deinem Kind geeignete Spielzeuge und Materialien an, die es sicher erforschen kann. Wähle Spielzeuge aus, die speziell für die Altersgruppe deines Kindes geeignet sind und keine kleinen Teile enthalten.
  • Aufmerksamkeit und Ablenkung: Gib Deinem Kind ausreichend Aufmerksamkeit und beschäftige es mit anderen Aktivitäten. Lenke es mit interessanten Spielen, Büchern oder anderen Beschäftigungen ab, um seine Aufmerksamkeit von dem ständigen In-den-Mund-Nehmen abzulenken.
  • Grenzen setzen: Gib Deinem Kind klare Anweisungen und setze Grenzen. Erkläre ihm, dass nicht alles in den Mund genommen werden darf und zeige ihm alternative Möglichkeiten, wie es die Welt erkunden kann.
  • Positive Verstärkung: Lob und belohne Dein Kind, wenn es sich an die Regeln hält und nicht ständig Gegenstände in den Mund nimmt. Positive Verstärkung kann dazu beitragen, dass das Kind ein gesundes Verhalten entwickelt.
  • Vorbild sein: Sei selbst ein gutes Vorbild, indem Du keine gefährlichen Gegenstände in den Mund nimmst. Kinder lernen durch Nachahmung, daher ist es wichtig, dass Du selbst achtsam bist und sicheres Verhalten zeigst.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das In-den-Mund-Nehmen von Gegenständen eine natürliche Phase in der kindlichen Entwicklung ist.

Mit Geduld, Aufmerksamkeit und einer sicheren Umgebung kannst Du dazu beitragen, dass Dein Kind ein gesundes Verhalten entwickelt und die Welt auf andere Weise erforscht.

Hinweis: Das In-den-Mund-Nehmen dient der Erforschung der Welt. Unterstütze Dein Kind dabei und gewährleiste zugleich seine Sicherheit.

Kleine Kinder nehmen sogar ihre Füßchen in den Mund – oder versuchen es zumindest.

Nach der oralen Phase

Keyfactbox

Die sogenannte anale Phase bildet den Übergang von der oralen Phase zur nächsten Phase der psychosexuellen Entwicklung. Sie markiert den Eintritt des Kindes in die Welt des sozialen Miteinanders, in der es lernt, soziale Normen und Regeln zu beachten.

Nach der oralen Phase in der psychosexuellen Entwicklung nach Sigmund Freud folgt die sogenannte anale Phase. Sie beginnt etwa im Alter von 18 Monaten und dauert bis etwa zum dritten Lebensjahr an.

In dieser Phase stehen die Kontrolle und der Umgang mit dem eigenen Körperausscheidungen im Mittelpunkt. Das Kind entwickelt ein Interesse an seinen Ausscheidungen, insbesondere am Stuhlgang und am kontrollierten Ablassen des Urins.

Es erforscht den Prozess des Toilettengangs und experimentiert mit dem Halten und Loslassen von Stuhl und Urin.

Diese psychosexuelle Phase ist auch eng mit der Entwicklung des Sauberkeitstrainings verbunden. Das Kind lernt, seine Ausscheidungen bewusst zu kontrollieren und auf die Bedürfnisse des Körpers zu reagieren.

Eltern spielen in dieser Phase eine wichtige Rolle, indem sie dem Kind beibringen, die Toilette zu benutzen und die Ausscheidungen angemessen zu handhaben.

Tipp: Die Entwicklung eines gesunden Umgangs mit dem eigenen Körper und den Bedürfnissen des Körpers steht im Zentrum dieser Phase.

Die anale Phase hat Freud zufolge auch eine psychologische Bedeutung. Er argumentierte, dass die Art und Weise, wie das Kind das Sauberkeitstraining erlebt und wie die Eltern darauf reagieren, Einfluss auf die Persönlichkeit haben kann.

Eine übermäßig strenge oder nachsichtige Erziehung in Bezug auf das Sauberkeitstraining kann zu bestimmten Persönlichkeitsmerkmalen führen, wie beispielsweise einem übertriebenen Ordnungssinn oder Unordnungstendenzen.

Verborgene Triebkraft: Freuds psychosexuelle Phasen

Denke daran, dass jedes Baby seinen eigenen individuellen Entwicklungsverlauf hat und dass es wichtig ist, es in seiner eigenen Geschwindigkeit und auf spielerische Weise zu unterstützen. Sei ein einfühlsamer und liebevoller Begleiter auf diesem aufregenden Entwicklungsweg und freue Dich auf die spannende Zeit mit Deinem Kind!

Quellen

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