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Fahrradhelme – Uncool aber Lebenswichtig

Gut geschützt mit Fahrradhelm | © panthermedia.net / Monkeybusiness Images

Fahrradhelme – Uncool aber Lebenswichtig

Wenn wir unseren Kleinen das Rad fahren beibringen und sie das erste mal ohne die sichernde Hand am Gepäckträger davon radeln und gar nicht merken, dass sie ganz alleine fahren, könnten wir stolzer nicht sein. Den knallbunten Fahrradhelm gibt es zum Geburtstag und der sorgt für leuchtende Kinderaugen. Ab einem gewissen Alter aber, wird der Fahrradhelm auf einmal uncool.

Man sieht es immer häufiger: Kinder kriegen zuhause von Mutti den Fahrradhelm aufgesetzt und sobald sie hinter der nächsten Ecke verschwunden sind, hängt der Fahrradhelm am Lenker. Woran liegt das? Sind unsere Kinder nicht ausreichend über die Gefahren aufgeklärt, die es mit sich bringt, wenn man ohne Helm fährt? Wie gefährlich ist es wirklich?

Die Optik macht’s

Die ganze Familie sollte Helm tragen | © panthermedia.net / Fabrice Michaudeau
Die ganze Familie sollte Helm tragen | © panthermedia.net / Fabrice Michaudeau

 

Während sich die Kinder früher noch alles auf den Kopf haben setzen lassen, Hauptsache es war bunt und mit Figuren aus ihren Lieblingssendungen, so haben wir als Eltern anscheinend den Zeitpunkt verpasst, an dem es nicht mehr cool ist, Fahrradhelme zu tragen. Wenn ihr seht, dass euer Kind den Fahrradhelm immer öfter „vergisst“ oder gar nicht mehr aufsetzen will, dann könnt ihr damit rechnen, dass es ihn auf dem Weg zur Schule abnehmen wird, wenn ihr es zum Tragen des Helmes zwingt. Wir als Eltern sollten übrigens immer mit gutem Beispiel voran gehen und auch selber beim Radfahren einen Helm tragen.

Bevor wir über die Sicherheit sprechen, setzt euch mit eurem Kind zusammen und fragt es, was es für einen Helm tragen möchte. Es muss ja nicht unbedingt immer noch der knallgelbe Helm mit Biene Maja drauf sein. Inzwischen gibt es Helme in den verschiedensten Farben und Formen. Ein cooler Skateboard-Helm in mattschwarz zum Beispiel. Für solche Helme gibt es inzwischen schon eigene Online-Shops, in denen ihr, wie z. B. bei www.helme-maedl.de, eine riesige Auswahl an Designs und Marken findet.

Sicherheit geht vor

Fahrradunfall | © panthermedia.net / AndreyPopov
Fahrradunfall | © panthermedia.net / AndreyPopov

 

Viele Kinder, die ihren Helm statt auf dem Kopf am Lenker spazieren fahren, sind sich der enormen Gefahr nicht bewusst, der sie sich damit aussetzen. Natürlich kann der Helm einen Unfall nicht verhindern, aber wenn es passiert, dann werden die Radfahrer im schlimmsten Fall von ihrem Fahrrad geschleudert und landen auf der Motorhaube oder wenige Meter weiter auf der Straße. Das man in so einer Situation keine Zeit mehr hat auf seinen Kopf aufzupassen, soll ein Helm einem vor dem Schlimmsten bewahren. Auch wenn man auf nasser Fahrbahn oder unebenen Untergrund unterwegs ist, ist die Gefahr wegzurutschen umso größer, auch hier drohen schwere Kopfverletzungen, wenn wir keinen Helm tragen. Warum Radfahrer übrigens eine Mitschuld an ihren Verletzungen haben, wenn sie keinen Helm tragen, könnt ihr hier nachlesen.

Achtung: Ein Helm ist nur so lange sicher, wie er auch richtig sitzt. Der Kinnverschluss muss direkt unterm Kinn liegen und darf maximal zwei Fingern Raum lassen (natürlich ohne uns dabei die Luft abzuschnüren). Durch den hinteren Drehverschluss sollte der Helm immer so nah wie möglich am Kopf sitzen und weder nach vorne oder hinten noch nach rechts oder links rutschen. Ansonsten kann der Helm im Falle eines Unfalls nach vorne oder hinten rutschen und unser Hinterkopf bzw. Stirn bleibt ungeschützt.

Der Helm sollte außerdem alle 5 Jahre ausgetauscht werden. Kommt der Helm in die Jahre, so verhärtet sich das Styropor, bricht beim Aufprall und bietet somit keinen Schutz mehr.

Was gilt es beim Kauf zu beachten?

Die Optik ist wichtig, aber auf keinen Fall das wichtigste, worauf wir beim Kauf eines Fahrradhelmes achten müssen. Die perfekte Passform ist wichtig, es darf nichts drücken, schließlich trägt man ja auch keine drückende Schuhe. Wie finde ich die passende Größe für mein Kind? Von Fahrradfachgeschäft bis Discounter findet man die Größenangaben entweder von S-XL oder in Zentimeterangaben. In diesem Fall handelt es sich um den Umfang des Kopfes, den man ganz einfach nachmessen kann und so geht’s: Wichtig ist, wo das Maßband angesetzt wird. Ihr führt das Maßband knapp unter den Ohren entlang und über die Stirn, wo sie am weitesten hervorsteht. Passt dabei auf, dass das Maßband nicht in den Nacken rutscht.

„Ach, da wächst du noch rein!“. Was bei T-Shirts, Hosen und auch Schuhe in Ordnung ist, ist und bleibt ein No-Go beim Fahrradhelmkauf. Kauft ihr eurem Kind einen Fahrradhelm, der zu groß ist, könnt ihr es eben so gut ohne Helm fahren lassen. (Was ihr aber nicht tun solltet!)

Wenn ihr euch wirklich auf die Sicherheit verlassen wollt, dann achtet auf bestimmte Prüfsiegel. Ein CE-Prüfsiegel bedeutete, dass der Helm den Sicherheitsanforderung der relevanten EG-Richtlinien entspricht. Ein GS-Prüfsiegel bedeutet „Geprüfte Sicherheit“, das heißt, dass der Helm einen Sturztest bestanden hat.

Achtet außerdem auf Lüftungsschlitze. Gerade im Sommer kann sich unter dem Fahrradhelm die Hitze schon mal stauen. Dadurch kann es zu Schwindel und Kreislaufproblemen kommen. Deswegen sollte der Fahrradhelm ausreichend Lüftungsschlitze haben, um das zu vermeiden.

Was es beim Kauf noch alles zu beachten gibt, damit euch wirklich nichts passiert, erfahrt ihr hier.

Genauso wichtig wie ein Helm

Reflektoren am Fahrrad erhöhen die Sichtbarkeit | © panthermedia.net / photkas
Reflektoren am Fahrrad erhöhen die Sichtbarkeit | © panthermedia.net / photkas

 

Genauso wichtig wie ein hochwertiger Fahrradhelm ist eine sichere Gesamtausstattung. Die Reifen des Fahrrads sollten vor jedem Fahren überprüft werden, denn wenn die Luft entweicht, erhöht sich auch die Sturzgefahr. Ihr solltet euer Kind (und selber auch nicht) nie im Dunkeln mit dunkler Kleidung unterwegs sein lassen. Leuchtstreifen, Katzenaugen und Reflektoren sind das A und O.

Ohne funktionierendes Licht sollte sich niemand aufs Fahrrad setzen. Auch wenn ihr vielleicht im Hellen losfahrt, es kann immer etwas dazwischen kommen, sodass ihr in der Dunkelheit nach Hause fahren müsst. An vielen Schulen werden im Winter übrigens morgens die ankommenden Radfahrer von der Polizei kontrolliert.

Fazit

Fahrradhelme sind nicht das stylischste Accessoire, dass man während des Fahrradfahrens tragen kann, dass ist uns auch klar. Aber es ist sicherlich eines der lebenswichtigsten. Wer bemerkt, dass sein Kind beim Thema Fahrradhelm dicht macht und sich weigert einen zu tragen, der kann auch mal auf andere Designs umsteigen und zusätzlich ein ernstes Gespräch über Sicherheit führen. Fehlende Helme haben schließlich schon so einigen das Leben gekostet. Lassen wir es soweit gar nicht erst kommen!

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