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Mobbing in der Schule – Das könnt ihr dagegen tun

Mobbing in der Schule – Das könnt ihr dagegen tun

Wenn sich die Noten in der Schule verschlechtern, das Kind sich launisch und verschlossen zeigt und nur noch mit Bauchschmerzen zur Schule geht, können das Anzeichen für Mobbing sein. Laut einer Umfrage von UNICEF Deutschland aus dem Jahr 2019 wurden rund 30 % der befragten Kinder und Jugendlichen schon einmal in der Schule oder auf dem Schulweg gemobbt. Mobbing gehört an vielen Schule leider nach wie vor zur Tagesordnung. Aus Scham versuchen die betroffenen Kinder die Angriffe vor den Lehrern und Eltern zu verbergen, anstatt sich dem Thema zu stellen. Wir zeigen euch im Folgenden, wie ihr als Eltern die Anzeichen für Mobbing erkennen, deuten und richtig darauf reagieren könnt.

Anzeichen erkennen

Anzeichen für Mobbing | © PantherMedia / jovannig

Mobbing hat viele Gesichter. Sowohl körperliche als auch verbale Angriffe können als Mobbing angesehen werden. Aber auch Ausgrenzung, Drohungen, die Zerstörung der Schulsachen oder persönlichen Dinge oder das Verbreiten von Lügen und Gerüchten gehören in die Kategorie Mobbing. Oftmals versuchen betroffene Kinder und Jugendliche, das Mobbing zu vertuschen, nicht selten sind auch Drohungen der Mitschüler Grund dafür. Die Angst als „Petze“ zu gelten und daraufhin noch mehr zu leiden ist zu groß. Veränderungen im Verhalten der betroffenen Kinder können auf eine Mobbing-Situation hindeuten. Besorgte Eltern können auf folgende Anzeichen achten:

  • Das Kind zieht sich zurück und hat kaum Kontakt zu gleichaltrigen Mitschülern
  • Es täuscht körperliche Leiden vor, um nicht in die Schule zu müssen
  • Die Noten verschlechtern sich zusehends
  • Das Kind ist unausgeglichen und reagiert oft mit Aggressionen
  • Schulsachen oder andere persönliche Dinge sind öfter zerstört oder beschädigt

Bei diesen Indizien für Mobbing solltet ihr zunächst ein ruhiges Gespräch mit dem Kind suchen. Ein offener Umgang der Betroffenen kann nicht von einem Tag auf den anderen erzwungen werden. Berichtet das Kind tatsächlich von Mobbing, solltet ihr nächste Schritte einleiten und euch einen Ansprechpartner suchen.

Ansprechpartner suchen

Offenes Gespräch | © PantherMedia / NatashaFedorova

Der erste Ansprechpartner beim Thema Mobbing in der Schule ist natürlich der Klassenlehrer. Ein persönliches Gespräch zeigt, wie offen das Mobbing in der Klasse stattfindet. Die ausgebildeten Pädagogen können das Thema Mobbing dann im Klassenverband thematisieren und die Gemeinschaft stärken. Schwieriger wird es, wenn das Mobbing versteckt vor den Lehrern in den Pausen stattfindet. Auch hier sollten die Lehrer zurate gezogen werden. Sie können auch ein Gespräch mit den Eltern der ausführenden Kinder organisieren. Auch erfahrene Mobbingberatungsstellen können helfen, die Situation zu lösen.

Das Kind stärken

Am wichtigsten ist es nun, das Kind zu stärken und zu unterstützen. Je länger das Mobbing systematisch stattfindet, desto eher glauben die Kinder an die Dinge, die ihnen an den Kopf geworfen werden. Macht eurem Kind klar, dass es nicht seine Schuld ist. Ein selbstbewusstes Kind, das seine Stärken kennt und sich der Liebe und Unterstützung von zuhause bewusst ist, ist weniger anfällig für Mobbingattacken. Eine neue Sportart im Sportverein kann das Selbstbewusstsein des Kindes stärken und neue Freundschaften außerhalb der Schule bringen. Hebt die Stärken und Erfolgserlebnisse des Kindes ruhig hervor, um das Selbstbewusstsein zu stärken. Aber Achtung: Manche Eltern tendieren dazu, ihr Kind auf ein Podest zu heben, um die negativen Erfahrungen aus der Schule wieder auszugleichen. Zu viel Lob kann das Kind abhängig von Anerkennung und somit angreifbarer für verbale Attacken machen. Stattdessen sollte es lernen, stolz auf sich selber zu sein.

Ein Schulwechsel kann helfen

Neue Schule | © PantherMedia / ArturVerkhovetskiy

Ein Schulwechsel sollte natürlich nur der letzte Ausweg sein. Doch wenn das Mobbing einfach nicht aufhört, kann ein Schulwechsel eine sinnvolle Lösung sein. Auch wenn die Mobbingsituation unter den Kindern, in der Klasse oder mithilfe der Eltern geklärt wurde und die Mobbenden sich nun zurückhalten, fällt es den ehemalig betroffenen Kinder trotzdem schwer, Anschluss und Freunde zu finden. Der Ruf des „Gemobbten“ kann dem Kind anhaften, auch wenn die eigentlichen Attacken bereits aufgehört haben. Ein Schulwechsel ist ein Neuanfang. Dort kann das Kind komplett neu auftreten, sein Selbstbewusstsein aufbauen und Freunde finden. Besprecht gemeinsam mit dem betroffenen Kind und den Lehrern, ob ein Schulwechsel in eurer Situation sinnvoll sein könnte.

Fazit

Mobbing bleibt leider noch immer viel zu lange unentdeckt. Viel zu groß ist die Angst der Betroffenen, dass sie ihre Situation durch einen offenen Umgang damit nur verschlimmern. Ist euer Kind von Mobbing betroffen, ist es wichtig, sein Selbstbewusstsein zu stärken. Ein selbstbewusstes Kind kann nach außen hin Stärke zeigen und ist somit weniger anfällig für Mobbingattacken als ein unsicheres und ängstliches Kind. So gehört das Mobbing hoffentlich schon bald der Vergangenheit an und das Kind geht wieder gerne zur Schule.

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