Dank der Globalisierung sind Auslandsaufenthalte für viele Kinder und Jugendliche mittlerweile Alltag. Von der Sprachreise über das Auslandssemester bis hin zum Aupair-Aufenthalt gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Ihr Nachwuchs kann dabei nicht nur seine Sprachkenntnisse optimieren und erfährt eine Sensibilisierung der Sozialkompetenz. Er profitiert gleichzeitig von einer Verbesserung der Selbstständigkeit, dem Durchsetzungsvermögen und der persönlichen Flexibilität. Für eine erfolgreiche Realisierung, müssen Sie vor der Abreise des Kindes einiges erledigen. Wir haben eine Checkliste erarbeitet, welche die wichtigsten Aufgaben enthält. Außerdem Informationen zu den Kosten eines Auslandsaufenthaltes.
Auslandsaufenthalt Test mit Checkliste
1. Ausweisdokumente
Vor der Reise ist zu prüfen, welche Ausweisdokumente benötigt werden. Jedes Kind muss eigene Ausweisdokumente vorweisen können. Zudem ist zu klären, wie lange die Dokumente gültig sein müssen. Es gibt Länder, die eine Mindestgültigkeit von Reisepässen verlangen. Dabei gilt es sowohl das Datum der Ein- als auch den Zeitpunkt der Ausreise einzubeziehen. Besondere Vorsicht geboten ist bei Auslandsreisen, die mit einem Zwischenaufenthalt in einem weiteren Land verbunden sind. Beispielsweise wäre dies bei einem von der bekannten iSt Internationalen Sprach- und Studienreisen GmbH organisierten Aufenthalt an einer High School Australien wichtig.
Auf der entsprechenden Informationsseite weist der Sprachreiseveranstalter online darauf hin, dass die Teilnehmer während des Australienaufenthalts mehrere Tage Singapur besuchen können. Da es sich hierbei um ein asiatisches Land handelt, müssen für diesen Zwischenstopp die Einreisebestimmungen separat kontrolliert werden. Möglicherweise gelten andere Vorschriften. Klären Sie rechtzeitig, ob ein Visum notwendig ist und falls ja, wo dieses zu beantragen ist. Eine hilfreiche Anlaufstelle ist die Internetpräsenz des Auswärtigen Amtes. Über die entsprechenden Reise- und Sicherheitshinweise der Länder gelangen Sie zu den nötigen Informationen und aktuellen Einreise- und Ausreisebestimmungen.
2. Studentenausweis
Das Beantragen eines internationalen Studentenausweises ist sinnvoll. Das Dokument ist kein Muss, kann Schülern und Studierenden aber Vergünstigungen bringen. Der Ausweis ist weltweit anerkannt und ab zwölf Jahren erhältlich. Derzeit kostet die „International Student Identity Card“, kurz ISIC, 15 Euro und ist ein Jahr gültig. Weiterführende Informationen und das Antragsformular stehen auf der offiziellen Webseite bereit.
3. Transport
Zudem müssen Sie den Transport Ihres Kindes organisieren. Abhängig vom Ziel sind Flüge zu buchen, Bahntickets zu kaufen und Mietwagen zu reservieren. Auch die Abholung von öffentlichen Transportmitteln muss geklärt sein
4. Zollvorschriften
Damit es bei Ein- und Ausreise nicht zu Zwischenfällen und Gebühren kommt, sollten Sie über die Zollvorschriften für das Reiseziel Bescheid wissen. Möglicherweise ist bei einigen Waren wie Souvenirs oder Konsumgütern mit Einfuhr- und Verkaufssteuern zu rechnen. Der Zollfreibeitrag sollte bekannt sein, um Missverständnissen vorzubeugen und Ihr Kind entsprechend aufzuklären. Rechtsverbindliche Auskünfte für die Wareneinfuhr in das Reiseland sind ausschließlich bei den Botschaften des Ziellandes einzuholen. Damit es bei der Rückkehr nach Deutschland keine Ärgernisse gibt, sollten Sie auf der Webseite des deutschen Zolls die Zollbestimmungen lesen. Im Bereich „Reisen“ erfahren Sie, welche Souvenirs Ihr Kind mitbringen darf und „welche Waren zoll- und steuerfrei sind“.
5. Dokumente kopieren
Alle wichtigen Dokumente wie Ausweis und Reisepass sollten mindestens zweimal kopiert werden. Behalten Sie einen Satz Kopien bei sich. Den anderen sollte Ihr Kind getrennt von den Originalen aufbewahren. Für den Fall, dass Dokumente verloren gehen oder gar gestohlen werden, sind die Kopien griffbereit.
6. Impfungen
Um die Gesundheit zu gewährleisten, sollten alle für das Reiseziel empfohlenen Impfungen durchgeführt werden. Auskunft über notwendige Schutzimpfungen erhalten Sie beim Hausharzt oder ebenfalls online beim Auswärtigen Amt im Bereich „Medizinische Hinweise“ innerhalb der individuellen Länderinformation. Der Impfpass sollte griffbereit sein. Bedenken Sie, dass viele Impfungen eine lange Vorlaufzeit benötigen, um ihre Wirkung zu erreichen.
7. Versicherungen
Ob Ihr Nachwuchs ausreichend krankenversichert ist, hängt vom Zielland ab. Im europäischen Ausland hat die herkömmliche Versicherungskarte in der Regel Gültigkeit. Generell ist es ratsam bei der zuständigen Krankenkasse anzurufen und den Versicherungsschutz zu klären. Da private und gesetzliche Krankenversicherungen allerdings nur für die medizinische Grundversorgung im Ausland aufkommen, wäre der Abschluss einer Auslandskrankenversicherung dringend anzuraten. Je nach Reiseziel lassen die landestypischen Behandlungsstandards massiv zu wünschen übrig. Kommt es zu Erkrankungen oder Unfällen muss Ihr Kind möglicherweise unter schlechten Versorgungsstandards leiden.
Alle Medikamente und Behandlungsformen, die über die Grundversorgung hinausgehen, müssen ohne Auslandskrankenversicherung privat finanziert werden. Kommt es zum Krankenrücktransport nach Deutschland ist mit hohen fünfstelligen Beträgen zu rechnen. Ob zusätzlich Unfall-, Haftpflicht- und Reiserücktrittversicherungen abgeschlossen werden, ist individuell zu entscheiden. Reisegepäckversicherungen sind dagegen unnötig.
8. Finanzen
Damit Kinder vor Ort mit ausreichend Bargeld versorgt sind, müssen die Finanzen klar sein. Vielerorts ist eine Kreditkarte sinnvoll. Da es diverse Kreditkarte gibt, darunter spezielle Lösungen für Minderjährige zu günstigen Konditionen, lässt sich für jeden Anlass eine optimale Karte zur bargeldlosen Zahlung finden.
9. Kosten und Fördermöglichkeiten
Ein Auslandsaufenthalt ist mit hohen Kosten für Sie verbunden. Abhängig vom Gastland und der Organisation kostet ein mehrmonatiger Auslandsaufenthalt, wie beispielsweise an einer High School Australien, zwischen 5.000 und 30.000 Euro. Im Schnitt muss mit einem Betrag von rund 6.500 Euro gerechnet werden. Bei professionellen Organisationen sind in dieser Summe folgende Posten enthalten:
- Schulgebühren und Schulzulassungsgebühren
- Vermittlungsgebühren
- Bearbeitungsgebühren
- Monatliche Aufwandspauschale für Gastfamilien
Was zum genannten Betrag häufig addiert wird, sind Ausgaben für Flüge, Versicherungen, Taschengeld und Visum. Sind Schuluniformen erforderlich, müssen diese ebenfalls kalkuliert werden. Das Taschengeld beträgt abhängig von Lebenshaltungskosten weitere 150-250 Euro monatlich. Informieren Sie sich über Fördermöglichkeiten wie das EU-Bildungsprogramm Erasmus, um die finanzielle Belastung zu minimieren.