Mit der Schule beginnt der „Ernst des Lebens“, heißt es. Aber was können Eltern tun, damit die Einschulung nicht zum Ernstfall wird? Schulranzen besorgen, Einschulungsfeier planen und die obligatorische Schultüte befüllen sind wichtige Schritte von der Vorschule zur Grundschule. Und bestimmt machen sich Mama und Papa Gedanken, wie sie den Schulerfolg ihres künftigen Abc-Schützen fördern können. Kinder beschäftigen andere Fragen zu ihrer Einschulung. „Werde ich Freunde finden? Ist meine Lehrerin nett? Wo sind der Pausenhof und die Toiletten?“
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Networking für I-Dötzchen
Viele Schulen bieten Kooperationen mit den Kitas in ihrem Einzugsbereich an. Dazu gibt es für die Vorschulkinder Schnuppertage in der künftigen Grundschule und Besuche der künftigen Lehrer. Gibt es das nicht, können Eltern in der Schule anfragen, ob ein Besuch möglich ist. So lernen die Kinder schon vor der Einschulung die Lehrerin und das Schulgebäude kennen, wissen, wo der Pausenhof ist, wo sie die Toiletten finden und wie eine Schulstunde abläuft. Hilfreich ist es auch, Veranstaltungen der künftigen Schule wie Schulfeste, Schulbasare oder einen Tag der offenen Tür mit dem Kind zu besuchen. Solche Erlebnisse schaffen eine positive Verbindung zur Schule.
Und auch neue Freundschaften mit künftigen Klassenkameraden können vor der Einschulung gefördert werden, indem sich Eltern in der Vorschule und der Nachbarschaft erkundigen, welche Kinder die gleiche Schule besuchen. Mit gemeinsamen Spielplatzbesuchen, Spielenachmittagen und Ausflügen lassen sich Kontakte zwischen den Kindern gezielt fördern und vertiefen und der Nachwuchs hat schon bei seiner Einschulung ein soziales Netzwerk in der neuen Grundschule und fühlt sich nicht alleine. Gerade schüchternen und introvertierten Kindern können Eltern so den Eintritt in den neuen Lebensabschnitt erleichtern.
Sicher auf dem Schulweg
Den Schulweg sollten schon Erstklässler alleine bewältigen können. Das gibt dem Kind nicht nur Selbstvertrauen, mit den Nachbarskindern und Klassenkameraden gemeinsam zu laufen, macht auch Spaß. Doch ist nicht jeder Weg zur Schule sicher. Unübersichtliche Kreuzungen, schmale Gehwege und stark befahrene Straßen überfordern jüngere Kinder schnell. In vielen Gemeinden gibt es daher Schulwegpläne mit sicheren Wegen, Querungsstellen, Ampeln und Unterführungen.
Wird der Schulwegplan nicht schon in der Vorschule verteilt, erkundigen Eltern sich am besten bei der Schulleitung oder der Stadtverwaltung. Wichtig ist, den sicheren Schulweg schon mehrere Wochen vor der Einschulung regelmäßig mit dem Kind zu üben. Dabei sollten Eltern ihr Kind auf Gefahren aufmerksam machen, sicheres Überqueren der Straße trainieren und den Weg genau einstudieren. Wichtig ist auch, das Kind morgens rechtzeitig loszuschicken. Der Straßenverkehr ist Herausforderung genug, stehen Kinder zusätzlich unter Zeitdruck, achten sie oft nicht mehr auf den Verkehr.
Soziale Fähigkeiten und Selbständigkeit sind wichtiger als Lesen und Schreiben
Eltern wünschen sich gute Schulnoten und üben oft lange vor der Grundschule lesen, schreiben und rechnen mit dem Nachwuchs. Dabei ist das gar nicht nötig. Viel wichtiger ist es, das Kind emotional und sozial schulreif zu machen. Kann sich der Nachwuchs alleine anziehen und Schnürsenkel binden? Kann das Kind Regeln einhalten? In der Schule muss sich das Kind vor und nach dem Sportunterricht alleine umziehen. Kann es das nicht oder braucht es fast die ganze Schulstunde dafür, gibt es schnell Ärger mit der Lehrkraft und den Spott der Klassenkameraden.
Selbständiges Anziehen, Grüßen, die Hand heben, wenn man etwas sagen will oder die richtige Antwort weiß, Hausaufgaben konzentriert und in angemessener Zeit erledigen, sich nicht ständig ablenken lassen, das sind die Fähigkeiten, die in der Schule gefordert werden und die Eltern vor der Einschulung üben können und sollen.
Gezielt die richtigen Fertigkeiten üben
Eltern, die ihr Kind gezielt auf die Einschulung vorbereiten wollen, trainieren vor allem deren soziale Fähigkeiten. Wer früh Selbständigkeit fördert, indem sich das Kind selbst anzieht, kurze Wege alleine bewältigt und alltägliche, kleine Aufgaben meistert, bereitet sein Kind am besten vor.
Kinder, die ihren Schulweg kennen und KÖNNEN, sind sicherer unterwegs und eine „Schulweg-Clique“ bereichert den Schulalltag um viele lustige und schöne Erlebnisse. Haben Eltern diese Softskills genauso im Blick wie gute Noten und frühe Fremdsprachenförderung, ist zumindest ein frustfreier, entspannter Schulanfang garantiert. Schulstress wegen verpatzter Klassenarbeiten, vergessener Hausaufgaben und Vokabeltests kommt früher oder später ohnehin!