Beim Autofahren, aber auch beim Fliegen, bei Zugfahrten, in 3D-Kinos und immer dann, wenn die Sinneseindrücke, die man wahrnimmt, nicht mit der eigentlichen Bewegung des Körpers im Raum übereinstimmen, kann es zur Reisekrankheit kommen. Studien legen nahe, dass die Krankheit, die sich mit Symptomen wie Übelkeit und Schwindel äußert, bei Kindern zwischen sechs und 12 Jahren am häufigsten auftritt.
Im Alter nehmen die Symptome in der Regel ab, doch leiden auch alte Menschen auf Reisen häufig unter der Krankheit. Während ältere Menschen die Symptome häufig sehr schnell einordnen können, fällt dies Kindern häufig schwer. Beschweren sich die Kleinen, dass sie sich bei einer Fahrt im Auto unwohl fühlen, gibt es einige Mittel, um die Symptome zu lindern.
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Symptome der Reisekrankheit
Die Reisekrankheit stellt sich meist schleichend ein. Meist stellen betroffene eine erhöhte Müdigkeit, vermehrtes Gähnen und verminderte Aufmerksamkeit an sich fest. Diese Symptome sind meist sehr mild und nicht direkt mit Problemen infolge des Autofahrens in Zusammenhang zu bringen. Nach einiger Zeit stellt sich dann Schwindel ein, der eine der Hauptbeschwerden der Reisekrankheit ist. Im Verlauf können zudem Kopfschmerzen, Kaltschweißigkeit und Blässe hinzukommen. Bei besonders schweren Verläufen kommt es zu vermehrtem Speichelfluss, starker Übelkeit und Erbrechen. Stellen sich diese Symptome ein, heißt es, die Autofahrt zunächst zu unterbrechen, bis sich die Betroffenen besser fühlen.
Dauer der Beschwerden
Fällt der Auslöser weg, stellt sich meist schnell Besserung ein. Die Symptome der Reisekrankheit sollten sich nach einem Tag komplett zurückgebildet haben. Die Reisekrankheit kann sich aber auch ohne eine Unterbrechung der Autofahrt zurückbilden. Die meisten Menschen gewöhnen sich schnell an die ungewohnte Bewegung. So wird zum Beispiel immer wieder berichtet, dass Menschen nach längeren Reisen auf dem Wasser beim ersten Landgang unter Symptomen der Reisekrankheit leiden. Sie haben sich an das Schwanken gewöhnt und der Körper muss sich an Land wieder an den festen Boden unter den Füßen anpassen.
Tipps zur Minderung der Symptome
Es gibt einige einfache und sehr hilfreiche Methoden, die bei langen Autofahrten Reisekrankheit vorbeugen und sogar die Symptome lindern können. Klagt das Kind über Beschwerden, die auf reisebedingte Übelkeit hinweisen, kann man folgende Dinge probieren:
Blick in die Ferne richten
Da die Augen eine sehr wichtige Rolle in der Wahrnehmung der Bewegung einnehmen, sollte man den Kindern empfehlen, den Blick auf dein fernes und festes Ziel zu fixieren. Bei Autofahrten werden gerne die anderen Fahrzeuge auf der Straße oder interessante Punkte, die weit entfernt liegen können, anvisiert. In der Folge des ständig wechselnden Blickwinkels und der Bewegung des Kopfes entstehen gepaart mit der Bewegung des Fahrzeuges Reize, die der Körper nicht verarbeiten kann. Um diesen Problemen vorzubeugen, sollte den Kindern empfohlen werden, einen fernen Punkt, am besten den Horizont, anzuvisieren. Auch das Schließen der Augen kann Linderung bringen.
⚠️ Möglichst weit vorne sitzen
Stellen sich erste Symptome der Reisekrankheit ein, sollte sich die betroffene Person auf den Beifahrersitz setzen. Wer in Auto oder Bus möglichst weit vorne sitzt, hat einen besseren Blick auf die Umgebung, kann besser einen fernen Punkt mit dem Blick fixieren und ist somit weniger gefährdet, starke Symptome der Reisekrankheit zu entwickeln.
⚠️ Für frische Luft sorgen
Auch frische Luft kann helfen. Besonders diejenigen, die schnell im Auto unterwegs sind, sollten regelmäßig das Tempo drosseln und dabei die Fenster öffnen. Schon eine geringe Öffnung des Autofensters sorgt dafür, dass frische Luft in den Innenraum gelangt. Diese tut meist sehr gut und kann die Symptome deutlich lindern.
⚠️ Große und fettige Speisen auf Reisen meiden
Da meist schon lange im Vorfeld bekannt ist, dass eine längere Reise ansteht, kann es helfen, die Nahrung am Tag der Reise anzupassen. Große und fettige Speisen sollten vermieden werden, da sie die Übelkeit, die sich infolge der Reise ausbilden kann, verstärkt. Auch kohlensäurehaltige Getränke belasten den Magen und sollten während längerer Autofahrten gemieden werden.
⚠️ Geeignete Medikamente mit sich führen
Natürlich sollten Medikamente immer das letzte Mittel der Wahl sein. Tabletten gegen Übelkeit können zwar kurzfristig Abhilfe schaffen, sind aber auf lange Sicht hin nicht gesund. Zudem sollten solche Präparate nie ohne Absprache mit einem Arzt eingenommen werden. In Ausnahmefällen sind Medikamente gegen Übelkeit aber durchaus hilfreich. Nach einem Gespräch mit einem Arzt kann man also Tabletten oder Zäpfchen für die jüngeren Kinder mitführen und im Notfall darreichen.
Es gibt viele Faktoren, die Reisekrankheit auslösen können. Häufig klingen die Symptome nach der Fahrt genauso schnell ab, wie sie aufgetreten sind. Es gilt, auf das Wohlbefinden der Kinder zu achten und beim ersten Auftreten von Symptomen vorangehende Tipps zu beherzigen. Der Griff zu Medikamenten sollte dabei die absolute Ausnahme sein.