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Beziehungsprobleme nach der Geburt: Ursachen erkennen

Beziehungsprobleme nach der Geburt: Ursachen erkennen

Die Geburt eines Kindes stellt die gesamte Welt eines Elternpaares auf den Kopf. Plötzlich steht eine dritte Person im Mittelpunkt der vorherigen Zweierbeziehung. Was als glückliche Zeit geplant war, wird oftmals von Beziehungsproblemen überschattet. In diesem Artikel kommen die Ursachen dieser Konflikte zwischen Müttern und Vätern zur Sprache.

Mit der Geburt verschiebt sich der Fokus in einer Beziehung

Das erste Jahr nach der Geburt eines Kindes gilt als Zeitraum, in dem Paare am häufigsten von Beziehungsproblemen berichten. Dementsprechend steigt das Risiko für das Ende der Beziehung. Die Ursache liegt in der Realität begründet, die plötzlich nicht länger aus trauter Zweisamkeit, sondern Windeln, Füttern und Schlafmangel besteht. Dieser Alltag mit einem Baby entspricht nur in Ausnahmefällen der Vorstellung in den Köpfen werdender Eltern.

Schnell unterschätzt wird, wie stark sich die Prioritäten dem Partner gegenüber verändern. Das Kind steht in so gut wie allen Situationen im Alltag von einer auf die andere Sekunde im Mittelpunkt. Trotz neun Monaten Vorbereitungszeit kann diese Erkenntnis und der daraus resultierende Verlust des ersten Platzes im Leben des Partners auch Konflikte nach sich ziehen.

Müdigkeit kann zu verletzten Gefühlen beitragen

Zwei von drei Babys schlafen nach drei Monaten das erste Mal mehrere Stunden ohne Unterbrechungen. Obwohl diese Statistik vielen zukünftigen Müttern und Vätern Mut machen kann, zeigt sich daran auch, dass Schlafmangel mit einem Neugeborenen nicht zu vermeiden ist. Die meisten Erwachsenen erleben erst nach der Geburt eines Babys, wie sich das Unterbrechen der Nachtruhe über Wochen und Monate hinweg auf die eigene Psyche auswirkt. Gereizt zu sein oder vor Erschöpfung über weniger Geduld zu verfügen, sind Gefühlsausbrüche, die zuerst den Partner treffen. In diesem Zeitraum gibt es kaum Paare, die sich keine verletzenden Worte an den Kopf werfen.

Die Vaterrolle hat einen großen Wandel vollzogen

Die Rolle des Vaters bestand noch bis vor einer Generation darin, als Versorger für die finanzielle Stabilität der Familie zu sorgen. Mit dem gesellschaftlichen Wandel haben auch Väter einen aktiveren Anteil am Familienleben. Sich in dieser Rolle zurechtzufinden, ist kein natürlicher Instinkt, der automatisch mit der Geburt übergreift. Im Vergleich zur Mutter fühlt sich die Mehrheit aller Väter zunächst weniger eingebunden in den Alltag des Kindes.

Die übermächtige Mutter-Kind-Bindung kann Beziehungsprobleme hervorbringen, sollte der Vater Schwierigkeiten haben, eine emotionale Bindung aufzubauen. Mit einer Paartherapie gelingt es, diese Themen unter Anleitung eines geschulten Experten anzusprechen. Dadurch bleiben die Gespräche auf einer sachlichen Ebene und die Stimmung beginnt nicht zu kippen.

Offenheit erfordert Fingerspitzengefühl

Nach einer Geburt sind auch hormonelle Schwankungen bei den Müttern normal. Üben Väter Kritik an dem neuen Leben mit Kind, besteht das Risiko, dass die Partnerin sich diese Kritik sehr stark zu Herzen nimmt. Aus diesem Grund ist es schon im Vorfeld der Geburt wichtig, eine wiederkehrende Familiensitzung zu planen. Einmal wöchentlich kann ein ruhiger Zeitraum ausgewählt werden, um im Gespräch die letzte Woche Revue passieren zu lassen.

In diesem Gespräch besteht die Möglichkeit zu besprechen, wie sich die aktuelle Routine einspielt oder welche Stolpersteine im Alltag noch im Weg liegen. Die Familiensitzung zeigt, dass beide Partner an einem Strang ziehen und gemeinsam nach Lösungen suchen.

Sich als Paar neu erfinden

Das erste Lebensjahr eines Kindes birgt das Risiko sich als Paar zu verlieren. Dieser Verlust der Partnerschaft passiert nicht über Nacht. Aus diesem Grund ist es wichtig, weiterhin an Ritualen aus der Zeit vor der Geburt festzuhalten. Eine Möglichkeit, dieses Ziel zu erreichen, findet sich durch Verabredungen zu Zweit. Besuche in Restaurants oder dem Kino verhelfen zu einem kurzfristigen Tapetenwechsel und erlauben es, aus dem Alltag auszubrechen. Findet sich in der Familie oder dem Freundeskreis ein vertrauensvoller Babysitter, fällt es deutlich leichter, die Aufmerksamkeit auf den Partner zu lenken. Die Eltern bleiben einander somit auch als Paar verbunden.

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